Roundtable: KI – vom Hype zur Realität

09.11.2020, 17:00

Roundtable: KI – vom Hype zur Realität

Maschinelles Lernen zur Auswertung und Analyse von Dokumenten und Beweismitteln in Betrugsbekämpfung, Strafverfolgung und Justiz: gemeinsame Herausforderungen, gemeinsame Lösungen?

Der im Projekt K.Rex vorgestellte Ansatz stellt einen wichtigen Beitrag zu stetig wachsenden Datenmengen in der Strafverfolgung dar. Diese Datenmengen stellen allerdings nicht nur Strafverfolgungsbehörden vor neue Herausforderungen. Vormalige Routineaufgaben und administrative Tätigkeiten stehen allerorts vor sich ändernden Bedingungen.
Mit fortschreitender Digitalisierung versprechen neue technische Möglichkeiten der Automatisierung mittels künstlicher Intelligenz eine Antwort auf diese Herausforderung zu sein, und die Arbeitsweisen in der Justiz und Strafverfolgung vor allem den Bereich der Datenauswertung zu revolutionieren.

Der Roundtable widmet sich den bereits weit verbreiteten Technologien zur maschinellen Klassifikation und Informationsextraktion in großen Dokumentenmengen. Hierbei muss man nicht gleich über die Extrembeispiele Robotergerichte, Gesichtserkennung oder Predicitive Policing sprechen, sondern es lohnt der Blick auf die wesentlich alltäglicheren und umfassenderen Verwaltungs- und Ermittlungsaufgaben, die auf Grund der Möglichkeiten des maschinellen Lernens unterstützt werden können. Eine Gruppe dieser Werkzeuge verfolgt beispielsweise den Ansatz, Datensammlungen vorzustrukturieren, um etwa ein besseres Verständnis für die Inhalte zu bekommen oder sensible Stellen in Dokumenten für die Veröffentlichung zu schwärzen.

Denn in der Praxis sind viele Fragen des verantwortungsvollen und nachhaltigen Umgangs mit algorithmischer Entscheidungsfindung und künstlicher Intelligenz noch unbeantwortet: Wie kann man hier Transparenz und Nachvollziehbarkeit gewährleisten, ohne dass die Implementierung und Governance solcher Systeme überkomplex und hyper-bürokratisch, vielleicht sogar unsicher werden? Wie werden einerseits maschinelles Lernen und andererseits AnwenderInnen am besten an sensiblen Inhalten trainiert, sodass angemessene Entscheidungen und Evaluierungen möglich sind? Wie kann die Technologie trotz ihrer Grenzen verantwortungsvoll und effektiv eingesetzt werden?

Welchen Einfluss nehmen solche Prozesse auf Institutionen bzw. welche institutionellen Veränderungen und überinstitutionelle Kooperationen erfordern transparente und sozial-robuste maschinelle Lernprozesse? Welchen rechtlichen Rahmen und politischen Willen setzt ein verantwortungsvoller Einsatz von maschinellem Lernen in Strafverfolgung und Justiz voraus? Wie soll ein nachhaltiger öffentlicher und kritischer Diskurs zu diesen Themen organisiert werden?

Der Roundtable bringt VertreterInnen aus dem öffentlichen Sektor, der Wirtschaft, der Wissenschaft und Technik zusammen, um mögliche Handlungsoptionen zu diskutieren.

Es diskutieren:

Hofrat Mag. Alfred Hacker, Vorstand des Amtes für Betrugsbekämpfung, BMF
Prof. Dr. Allan Hanbury, Leiter Forschungsbereich E-Commerce, TU Wien
Mag. Matthias Purkart, LL. M., Oberstaatsanwalt, WKStA
Doris Ipsmiller, Geschäftsführung, m2n – consulting and development gmbh
Jürgen Weichert, Emerging Risk Consultant, Allianz Global Corporate & Speciality

Moderation:
Prof. Dr. Ulrike Felt, Vorständin Institut für Wissenschafts- und Technikforschung, Universität Wien

Sky Lounge Universität Wien, Oskar-Morgenstern-Platz 1, 1090 Wien
Da die Plätze vor Ort bereits vergeben sind, ist keine Anmeldung mehr möglich!

Alternativ wird der Roundtable auch live übertragen:
Link zum Livestream folgt in Kürze!

Gefördert/finanziert durch das Sicherheitsforschungs-Förderungsprogramm KIRAS des Bundesministeriums für Landwirtschaft, Regionen und Tourismus

About the Author

Related Posts

No Related Post